Stop Motion Workshop des BiDiPeri Projekts

Digitalität kreativ nutzen – Ein Stop-Motion-Workshop für Jugendliche in der Bibliothek Altdorf 

 

Ein Workshop in der Bibliothek? iPads, statt Bücher? Selber machen, statt zuzugucken? Genau das ist im Januar 2023 in der Bibliothek Altdorf passiert.  

Um digitale Angebote und kreative Möglichkeiten in ländliche Regionen zu bringen und die Digitalisierung in peripheren Räumen produktiv zu fördern, wurden im Rahmen des Forschungsprojekts BiDiPeri zwei Workshop für Jugendliche konzipiert, organisiert und realisiert: Im Januar 2023 fanden ein Workshop zum Thema GIFs und ein Workshop zum Thema Stop-Motion statt. Wie der Stop-Motion-Workshop abgelaufen ist, welchen Nutzen ein solches Angebot für Bibliotheken und Jugendliche bereithält und wie du selbst einen Workshop in deiner Bibliothek anbieten kannst, das erfährst du in diesem Blogpost!  

 

Die Erstellung von kurzen Stop-Motion Sequenzen als kreativer Anreiz 

Stop-Motion ist eine Animationstechnik, bei der Objekte nach und nach bewegt, verformt und verändert und in diesem Prozess immer wieder neu fotografiert werden. Danach werden all diese Fotos schnell hintereinander gesetzt, um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen, ähnlich wie es bei einem Daumenkino der Fall ist.  

Stop-Motion-Animationen können aus verschiedenen Materialien wie Knete, Papier oder Stoff erstellt werden. Die daraus erstellten Objekte werden auf einem Set arrangiert und dann mit jedem Bild leicht verschoben oder verändert, um die gewünschte Bewegung zu erzeugen. 

Die Stop-Motion-Technik wird für Musikvideos, in der Werbung und sogar für Spielfilme genutzt, um einen einzigartigen Look zu erzeugen. Stop-Motion bleibt damit eine kreative und einzigartige Möglichkeit, Geschichten zu erzählen.  

(Stop-Motion Beispiele) 

 

Inhalte und Ablauf des Workshops 

In unserem Workshop sollten die Jugendlichen lernen, in Zweiergruppen kleine eigene Stop-Motion Animationen zu planen, zu skizzieren und im besten Fall vollständig umzusetzen. Dabei ging es weniger um die tatsächlichen Film-Ergebnisse, sondern viel mehr um einen neuen, digitalen Anreiz für den Gang in die Bibliothek zu konstituieren und dessen Wirkung auf die Jugendlichen zu erforschen. 

Beworben durch Instagram-Reels, regionale Zeitungsartikel und Plakate an den Wänden der Bibliothek, fanden sich schnell acht Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren; die Teilnehmerzahl war auf acht Teilnehmer begrenzt, um eine persönliche Betreuung und individuelle Unterstützung gewährleisten zu können. Der Workshop fand an einem Samstag, mitten in der Bibliothek, auf einer kleinen Empore statt und wurde von zwei Künstler*innen kreativ betreut und pädagogisch begleitet.  

Nach einem kurzen gemeinsamen Kennenlernen führten die Illustrator*innen und Content Creator Lea Schumm und Julian Reichel die Jugendlichen in die Nutzung der Stop-Motion-App „Stop Motion Factory“ und die Schnitt- bzw. Vertonungsapp „InShot“ ein. Gearbeitet wurde mit den eigenen Smartphones der Jugendlichen, sodass das Erlernte auch zuhause noch weiter genutzt werden konnte. Mit einigen spielerischen Übungen konnten sich die Teilnehmer*innen im Anschluss an die Handhabung der Benutzeroberflächen der Apps gewöhnen.  

Danach folgte eine Anleitungsphase, in der die Jugendlichen mit den Grundprinzipien und -regeln der Stop-Motion-Technik vertraut gemacht wurden. (Hier fehlt, was den Kindern ungefähr erklärt worden ist, bzw. wie die Apps funktioniert haben.) 

In der letzten Phase des Workshops, konnten die Jugendlichen frei arbeiten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen, was Ihnen laut der danach erhobenen Gruppendiskussion besonders viel Spaß bereitet hat. Die Künstler unterstützten die Jugendlichen nur noch bei konkreten Fragen zur Umsetzung ihrer Ideen und halfen ihnen, Probleme zu lösen bzw. technische Schwierigkeiten zu überwinden. 

 

Nutzen eines kreativen Workshops für Jugendliche und Bibliotheken 

Für die Jugendlichen war das digitale und zugleich kreative Angebot der Bibliothek vor allem in zweierlei Hinsicht relevant: Erstens hatten sie Zugang zu neuen digitalen Tools und Programmen. Zweitens hatten sie durch den Workshop die Möglichkeit, die Bibliothek als einen neuen Ort der Digitalität, der Kreativität und der Teilhabe für sich neu zu entdecken.  

Die Bibliothek Altdorf konnte simultan dazu nicht nur auf ihr neues, digitales Angebot aufmerksam machen, sondern auch interessierte Jugendliche dazu bewegen, ihre Räumlichkeiten zu besuchen.  

 

Ein Workshop in deiner Bibliothek? – Das brauchst du dafür: 

Falls sie selbst Bibliothekar:in sind, oder in einem ähnlichen Rahmen selbst einmal einen Stop-Motion-Workshop für Jugendliche gestalten und anbieten möchten, braucht es dafür folgende Dinge zur Durchführung:  

  • Die Jugendlichen sollten im Vorfeld darauf hingewiesen werden, dass sie ihre Smartphones mitbringen müssen.  
  • Auf diesen Smartphones sollten schon vor Beginn des Workshops die Apps „Stop Motion Factory“ und „InShot“ (oder ähnliche Apps) geladen werden.  
  • Falls eine*r der Jugendlichen kein Smartphone besitzen, oder es zuhause vergessen haben, könnte die Bibliothek selbst z.B. Tablets oder Smartphones mit den Programmen zur Verfügung stellen.  
  • Dafür braucht es ein Bibliothekskonto, das Apps im Google PlayStore kaufen bzw. laden kann. 
  • Den passenden Raum mit Sitzgelegenheiten 
  • 1-2 Menschen, die sich mit Technik und Applikationen auskennen 
  • Außerdem sinnvoll ist ein Beamer, um den Jugendlichen die Benutzeroberfläche der Zeichenapp sinnvoll erklären zu können. 


Du möchtest dein eigenes Angebot gestalten oder brauchst noch mehr Informationen zu weiteren Angeboten? Dann klick einfach hier und finde Ressourcen und weitere Inspirationen, zur Verfügung gestellt vom BiDiPeri Forschungsprojekt der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.