Über BiDiPeri

BiDiPeri steht für Bibliotheken, Digitalisierung und Kulturelle Bildung in peripheren Räumen.

Was ist BiDiPeri?

Was genau erforscht BiDiPeri?

Wir erforschen, inwiefern und unter welchen Rahmenbedingungen öffentliche Bibliotheken als Anker-Strukturen für eine innovative Entwicklung ländlicher Kulturlandschaften etabliert werden können. Unsere zentrale Frage lautet daher: Wie können Bibliotheken im ländlichen Raum auf die Anforderungen einer (post-)digitalen Gesellschaft reagieren und dabei auch ein Angebot für Jugendliche schaffen?

Warum genau finden wir diese Fragen spannend?

In ländlichen Räumen gibt es speziell im kulturellen Bereich einen digitalen Innovationsmangel. Fehlende digitale Infrastruktur stellt für den ländlichen Raum als Ganzes, aber auch für die Bibliotheken ein Problem da. Durch die Schaffung eines attraktiven Angebotes kann die Abwanderung aus ländlichen Regionen und letztlich die Schließung von Bibliotheken verhindert werden.

 

Und wie forschen wir?

Wir haben unsere Forschung in drei Phasen aufgeteilt. In der ersten Phase führten wir Gruppendiskussionen über den aktuellen Stand der digital-kulturellen Bildung für Jugendliche in ländlichen Räumen, um Wahrnehmungen und Bedarfe der Jugendlichen zu untersuchen. Anschließend schauten wir uns Bibliotheken mit (post-)digitalen Bildungsangeboten an und führten mit Expert*innen aus Deutschland und Skandinavien Interviews. In der dritten Phase entwickelt und testet BiDiPeri ein Programm mit Workshops und Infrastrukturmaßnahmen für kleine ländliche Bibliotheken. Dieses Programm probieren zwei kleinere Gemeinden aus. Diese Website ist dafür gedacht, die Ergebnisse unserer Forschung zu veröffentlichen. Dadurch ermöglicht BiDiPeri über das Projektende hinaus den Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren.

 

Vor welchen Herausforderungen stand das Projekt? Welche Lösungen wurden gefunden?

Das Projekt startete im Dezember 2019 – kurz darauf betrafen die weitreichenden Einschränkungen durch die Corona Pandemie auch unser Projekt. Geplante Erhebungen mit Jugendlichen oder Auslandsreisen, um skandinavische Bibliotheken besser kennenzulernen, waren einfach nicht mehr möglich. Daher mussten wir unsere Pläne mehrmals anpassen und Alternativen finden. Auch haben wir den Mangel an medienpädagogischen Fachkräften im ländlichen Raum selbst zu spüren bekommen. So hat es über ein halbes Jahr gedauert bis wir Workshopleiter*innen für eine Zusammenarbeit mit unseren Partnerbibliotheken gefunden haben. Außerdem war die geplante Zusammenarbeit mit weiteren zwei Kleinstbibliotheken im ländlichen Raum nicht möglich, da ihnen hierfür doch die Kapazitäten fehlten. Es ist daher eindeutig, dass strukturelle Veränderungen notwendig sind, um diese Bibliotheken zu unterstützen.

Was ist das Besondere an unserem Projekt?

Ziel unseres Projekts ist es mit unserem Wissen ein neuartiges digitales Bildungsprogramm für Bibliotheken zu entwickeln. Wir sehen uns nicht nur als Forschende, sondern wollen auch in der Praxis eine Entwicklung anstoßen.

Für wen sind unsere Ergebnisse besonders spannend?

Unsere Ergebnisse sind vor allem für kleinere ländliche Bibliotheken, aber auch für Kommunalpolitiker*innen und ehrenamtliche Bibliotheksmitarbeiter*innen von Interesse.

Was haben wir herausgefunden? Welchen Nutzen haben die Ergebnisse?

Ausgehend von der Bibliothek als gemeinwohlorientierten Kulturort mit traditioneller Expertise für die (jeweils existierende) Medien- und Informationskultur haben wir Eckpunkte herausgearbeitet, an denen sich unsere konkrete Umsetzung eines innovativen, (post-)digitalen kulturellen Bildungsangebotes orientiert. Diese können unter den Gelingensbedingungen eingesehen werden. Außerdem kamen 5 Themen während unserer Forschung immer wieder vor: Gaming, Content Creation, die Bibliothek der Dinge, die digitale Grundversorgung  und Makerspaces. Wie man diese Themen in der Bibliothek verwirklicht, kann man in den jeweiligen Blog Posts nachlesen.

Projekte der Expert*innen

Unter Inspiration finden Sie unter anderem eine Auswahl an Projekten in Bibliotheken aus ganz Deutschland, mit deren Mitarbeiter*innen wir für das BiDiPeri Projekt zusammengearbeitet haben. Diese sollen als Inspiration dafür dienen, was auch in kleineren ländlichen Biblioheken möglich sein könnte.

Gaming Club

Der Gaming Club ist ein Angebot der Stadtbibliothek Rostock in Kooperation mit Soziale Bildung e.V. 

Modulare TechnoThek

Die Modulare TechnoThek ist eine Kooperation der Uwe Johnson-Bibliothek der Barlachstadt Güstrow mit dem VDI Bezirksverein Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Bibliothek der Dinge

Die Bibliothek der Dinge ist ein Angebot der Uwe-Johnson Bibliothek der Barlachstadt Güstrow.

Wer wir sind

BiDiPeri ist ein Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg. Professor Dr. Benjamin Jörissen ist der Leiter des Projekts und hat den Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und Ästhetische Bildung inne. Ansprechpartnerin für die Projektarbeit ist Isa Sprethuber. Zuvor hat Jun-Prof.in Dr. Viktoria Flasche die Stelle der wissenschaftlichen Mitarbeiterin übernommen und das Projekt bis Oktober 2022 betreut. Als studentische Hilfskräfte tätig waren: Fidan Gabbari, Julia Martschinke, Lena Priebe.

Publikationen

  • Flasche, Viktoria (2021): Postdigitale Bildungskonzepte in ländlichen Räumen. Veröffentlicht bei Bundeszentrale für politische Bildung. Online verfügbar unter <https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/337292/postdigitale-bildungskonzepte-in-laendlichen-raeumen>, letzter Zugriff: 22.12.2021.
  • Flasche, Viktoria/Jörissen, Benjamin (2022): Bibliotheken, Digitalisierung und kulturelle Bildung in ländlichen Räumen – Kulturorte im Kontext (post-)digitaler Jugendkultur. In: Kolleck, Nina/Büdel, Martin/Nolting, Jenny (Hrsg.): Forschung zu kultureller Bildung in ländlichen Räumen. Methoden, Theorien und erste Befunde. Weinheim: Beltz/Juventa, S. 75-91.
  • Sammelbandbeitrag (noch nicht veröffentlicht)